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Dezember 08, 2024
Deutschland ist ein Land voll unbekannter Schätze und Orte, die auf ihre Entdeckung warten. Viele dieser geheimnisvollen Ecken, sogenannte Lost Places, wurden zwar längst aufgegeben – doch ihre Geschichten leben weiter. Sie ziehen Abenteurer, Fotografen und Geschichtsliebhaber gleichermaßen an. Hast auch du ein Faible fürverlassene und vergessene Flecke auf der Landkarte? Dann wirst du sicherlich von dem einen oder anderen dieser außergewöhnlichen Lost Places in Deutschland angetan sein, die ich dir in diesem Artikel vorstelle.
Inhaltsverzeichnis
Lost Places sind nicht nur verlassene Gebäude und Ortschaften – sie sind Fenster in die Vergangenheit. Einige der heruntergekommenen und verwunschen anmutenden Überbleibsel aus einer anderen Zeit wurden zu Denkmälern erklärt; andere wurden vollkommen unbeachtet von der Natur zurückerobert. Ich zeige dir heute einige der faszinierendsten Lost Places in Deutschland und wo sie zu finden sind. Eine Mischung aus Geschichte, Architektur und Natur, die ihresgleichen sucht!
Die Beelitz-Heilstätten sind der erste Lost Place in Deutschland, der es auf meine Liste geschafft hat. Diesenehemaligen Krankenhauskomplex findest du auf der Deutschlandkarte etwa 50 Kilometer südwestlich von Berlin. In der Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Lungenheilstätte wurden überwiegend Tuberkulosekranke versorgt. Heute sind die Beelitz-Heilstätten ein Highlight für Fotografen und Geschichtsinteressierte. Die verwitterten Hallen und die von der Natur überwucherten Wände erzählen von vergangenen Zeiten und Schicksalen, was diesem Lost Place einen morbide-verwunschenen Charakter verleiht. Einige der Gebäude können im Rahmen von touristischen Führungen besucht werden.
Keine 50 Kilometer von den Beelitz-Heilstätten entfernt liegt Wünsdorf, genau südlich von Berlin. Dieser Ortsteil der Stadt Zossen ist auch als die „verbotene Stadt“ bekannt und stellt ein Überbleibsel aus dem Kalten Krieg dar. Nachdem der Ort im 19. Jahrhundert als Truppenübungsplatz fungierte,wurden im Zweiten Weltkrieg unterirdische Bunkeranlagen errichtet – getarnt durch das oberirdisch gelegene Dorf. Nach dem Krieg wurde Wünsdorf an das sowjetische Militär übergeben und diente als Sitz des Oberkommandos der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Für DDR-Bürger war die Stadt daher Sperrgebiet.
Heute kann man diesen militärgeschichtlich besonderen Lost Place Deutschlands nur geführt oder mit einer Sondergenehmigung bewundern.
Weiter geht es in der 470 Kilometer südlich gelegenen bayerischen Hauptstadt: Der Geisterbahnhof am Münchner Olympiastadion ist ein spektakulärer Lost Place, der mitten in der pulsierenden Großstadt beinahe unbemerkt schlummert.Ursprünglich 1972 für die Olympischen Sommerspiele gebaut, sollte der Bahnhof dem schnellen Transport der Besucher dienen. Doch nach der Olympiazeit verlor er an Bedeutung und wurde schließlich 1988 nach einem Unfall geschlossen.
Mittlerweile steht der stillgelegte und verwilderte Bahnhof unter Denkmalschutz. Seine einzigartigen Kulissen können leider nicht mehr in natura bewundert werden, da das gesamte Gelände von Bauzäunen umgeben und offiziell gesperrt ist.
Ebenfalls in Süddeutschland – genauer gesagt in Baden-Württemberg – befindet sich dieser prickelnde Lost Place: Das Schlosshotel Waldlust in Freudenstadt im Nordschwarzwald hat eine mysteriöse und glamouröse Vergangenheit.
Eröffnet im Jahr 1900, zog das beliebte Luxushotel prominente Gäste aus aller Welt an. Doch seit seiner Schließung im Jahr 2005 steht das Hotel leer und gilt heute als einer der bekanntesten Lost Places Deutschlands.Geschichten von paranormalen Erlebnissen und angeblichen Spukerscheinungen haben dem Hotel zusätzliche Bekanntheit verliehen: Ein Umstand, der viele neugierige Touristen und Geisterjäger anlockt. Des Weiteren fanden schon diverse Dreharbeiten für Mystery- und Horrorproduktionen in den unheimlichen Hallen des Schlosshotels statt. Der Lost Place kann im Zuge von öffentlichen Führungen bestaunt werden. Für besonders grusellustige Touristen werden sogar Übernachtungen angeboten.
Der womöglich „östlichste” Lost Place Deutschlands: Das Freisebad in Görlitz, der am östlichsten gelegenen Stadt Deutschlands, direkt an der Grenze zu Polen. Dieses verlassene Schwimmbad in Sachsen wartet mit einer Geschichte auf, die bis ins Jahr 1887 zurückreicht. Als Badeanstalt diente es der täglichen Körperhygiene der Bürger, deren Wohnhäuser damals meist keine eigenen Badezimmer besaßen. Wannen-, Dampf- und Moorbäder sowie ein Schwimmbecken wurden rege genutzt – bevor das Freisebad 1996 geschlossen wurde.
Das denkmalgeschützte Bad mit seinem besonderen Charme kann im Rahmen von Touren besichtigt werden – ein Hauch nostalgischer Glanz der damaligen Badekultur!
Ein Lost Place, der bald keiner mehr ist: Der als „Kulturpark Plänterwald" im Jahr 1969 eröffnete Vergnügungspark im Berliner Stadtteil Treptow-Köpenick ging 2001 pleite. In den darauffolgenden Jahren verkam das Gelände zu einem regelrechten Friedhof der Fahrgeschäfte: Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie die Natur sich ihren Raum zurückholt und den von Menschen verlassenen Ort in einen magischen Schauplatz verwandelt.
Seit 2016 jedoch laufen umfangreiche Renovierungsmaßnahmen, um diesem berüchtigten Lost Place in Deutschland neues Leben einzuhauchen. 2026 soll der „Spreepark der Zukunft” eröffnet werden.
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Ein Besuch von Lost Places kann aufregend und inspirierend sein – erfordert aber auch ein gewisses Maß an Verantwortung und Vorsicht. Hier einige wichtige Punkte, die du vor deiner nächsten Erkundung berücksichtigen solltest:
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Das größte verlassene Dorf in Deutschland ist bzw. war möglicherweiseWollseifen im Nationalpark Eifel. Dessen Bewohner wurden nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben und an der Stelle entstand ein Truppenübungsplatz . Heute gilt das ehemalige Dorf als Bodendenkmal und ist öffentlich zugänglich. Erhalten sind noch einige Gebäude, darunter auch eine Anfang der 2000er restaurierte Kirchenruine.
Lost Places in Deutschland können legal besucht werden, sofern sie öffentlich zugänglich sind. Sind verlassene Orte auf privatem Grund gelegen oder durch Absperrungen gekennzeichnet, ist das Betreten – wenn überhaupt – nur mit Genehmigung des Besitzers erlaubt. Lost Places in militärischen Sperrgebieten sind teilweise nicht zugänglich, was sich jedoch meist vor dem Betreten recherchieren lässt.
Sicherheit steht an erster Stelle – auch wenn die Örtlichkeit noch so verheißungsvoll und einladend aussieht! Bei Lost Places handelt es sich oft umbaufällige Gebäude oder verlassene Gelände, die entsprechende Gefahren bergen können. Wichtig sind daher geeignete Kleidung und Ausrüstung sowie ein gutes Maß an gesunder Vorsicht. Zudem sollte man Rücksicht auf die Umwelt und Natur nehmen.
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