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Atemberaubende Landschaften, von Bergen umsäumte Täler mit eisblauem Gletscherwasser geflutet. Norwegens Fjorde entstanden in 40 Eiszeiten und entführen heute jeden Besucher in eine einzigartige Umgebung.
Das norwegische Wort „Fjord“ wurde ursprünglich von Wikinger aus dem altnordischen Wort „fjǫrðr“ geprägt. Es bedeutet "wo man hindurch fährt oder reist“ und wird wie das deutsche Wort "fahren" verwendet.
Die Reise zu und durch die norwegischen Fjorde kann dich schnell verwirren. Nahezu 1700 benannte Fjorde mit Nebenarmen, die oft berühmter als die Hauptfjorde sind, lassen genaue Reisetipps schwierig werden. Wo ist der Anfang und wo hört man am besten auf?
Ich habe es für dich versucht! Hier sind meine acht liebsten Fjorde:
Hardangerfjord
Sognefjord
Norwegens längster Fjord ist 204 Kilometer lang, etwa 12.000 Jahre alt und erstreckt sich über weite Teile Westnorwegens. Wenn du dir vorstellst, dass der Sognefjord an der tiefsten Stelle 1308 Meter misst, schaue einmal hoch auf die umringenden Berge. Wie massiv müssen die Kräfte gewesen sein, die solche Formen erstellen können. Gleichzeitig ist der Sognefjord auch einer der breitesten Fjorde mit zahlreichen, schmaleren Seitenarmen, wie den Auerlandsfjord, Nærøyfjord oder den Lustrafjord.
Die Landschaft des Sognefjords ist die perfekte Umgebung für ruhige Fjordkreuzfahrten, unvergessliche Wanderungen, Skifahren und Angeln. Geführte Gletscherwanderungen kannst du in Fjoerland und Jostedalen buchen. Jostedalsbreen ist mit sagenhaften 487 Quadratkilometern Größe der größte Gletscher des europäischen Festlandes.
Verstreut in der Region rund um den Sognefjord befinden sich auch die fünf ältesten Stabkirchen von ganz Norwegen. Eine von ihnen, die Stabkirche Urnes, ist sogar die älteste Stabkirche der Welt und gehört seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie befindet sich auf dem Bauernhof Ornes am Ufer des Lustrafjords, ein Seitenarm des Sognefjords.
Aurlandsfjord
Der Aurlandsfjord ist ein schmaler, üppig bewachsener Seitenarm des Sognefjords. Auf 17km Länge findest du eine der unberührtesten Landschaften Norwegens. Am Ende des Aurlandsfjord liegt das Dorf Flåm. Das urige Dorf eignet sich als Startpunkt für weitere Erkundungen in der Region und sollte unbedingt auf deiner Liste stehen. Die Flåmsbana ist eine weltweit einmalige, steile Eisenbahnroute zwischen Flåm und Myrdal, vorbei am Kjosfossen-Wasserfall.
Das ganze Jahr über verkehren Fähren zwischen dem Aurlandsfjord und dem Nærøyfjord, jeweils von Gudvangen und Flåm.
Auf der Aussichtsplattform Stegastein schaust du von 650 Metern Höhe auf den Aurlandsfjord hinunter und in Undredal steht die kleinste Stabkirche der Welt. Die ortsansässige Käseherstellung hat dem kleinen Ort zusätzliche Bekanntheit gebracht.
Nærøyfjor
Der 17km lange Nebenarm des Aurlandsfjord und Seitenarm des Sognefjords, steht auf der UNESCO-Liste des Weltnaturerbes. An der schmalsten Stelle gerade mal 250m breit, ist er der schmalste Fjord Norwegens.
Der Nærøyfjord ist zu jeder Jahreszeit wunderschön und hat zahlreiche Titel von Magazinen und Gremien verliehen bekommen. Die umliegenden Berge bieten mit Höhen bis zu 1700 Metern einen atemberaubenden Anblick, doch das wissen viele Menschen und so ist dieser kleine Fjord oft überlaufen.
An der Spitze des Nærøyfjords befindet sich das Dorf Gudvangen. Von dort geht auch die Fähre nach Flåm, von der ich eben berichtet habe. Die Flucht vor den vielen Touristen gelingt dir auf einer geführten Kajaktour zum Wikingerdorf Njardarheimr, wo du selbst erleben kannst, ein Wikinger zu sein.
Lysefjord
Der Lysefjord ist der südlichste Fjord in Westnorwegen. Auf über 40 km hat sich der Lysefjord seinen Weg in das mächtige Bergmassiv gesucht. Der Fjord bietet schon vom Wasser einen fantastischen Anblick. Doch auf den beiden Bergplateaus von Preikestolen und Kjerag, hast du von oben einen noch eindrucksvolleren Blick. Die herabstürzenden Berghänge bieten dramatische Ausblicke und boten vielen Filmen eine spektakuläre Kulisse. Kjeragbolten, eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten Norwegens, ist ein riesiger Felsbrocken, der zwischen zwei Felswänden eingeklemmt ist. Bist du so wagemutig, für ein Foto auf den Felsen zu klettern?
Ein hervorragender Ausgangspunkt für die Erkundung des Lysefjords ist das Dorf Forsand. Von hier kannst du mit einer Personenfähre nach Lysebotn oder Flørli nehmen, um auf dem Wasserweg den Fjord zu erkunden. In Flørli erwartet dich die längste Holztreppe der Welt. 4444 Stufen führen dich auf eine Höhe von mehr als 740 Metern.
Nordfjord
Etwas nördlich vom Sognefjord befindet sich der Nordfjord, der sich rund 106 Kilometer ins Landesinnere zieht. Der Fjord bietet idyllische Fischerdörfer, steile, hohe Berge und einsame Strände, an denen man Ferienhäuser mieten kann.
Von hier aus gelangst du, genau wie vom Sognefjord, zum Gletscher Briksdalsbreen, als Teil des Nationalparks Jostedalsbreen.
Wenn du schwindelfrei bist, solltest du in Loen den Skylift nehmen. Steige dazu in eine der beiden Gondeln Hugin und Munin ein, sie bringen dich auf 1011 Meter Höhe an den Gipfel des Berges Hoven. Beschilderte Wanderwege führen dich zu traumhaften Ausblicken.
Geirangerfjord
Der Geirangerfjord wird als „Juwel der Fjorde“ bezeichnet. Er ist der innerste Zweig des Storfjords, im nördlichen Teil von Norwegen und hat seinen Namen von der Stadt Geiranger, die am Ende des Fjords liegt.
In Geiranger startet die spektakuläre Bergstraße Trollstigen, die einen atemberaubenden Blick auf die Landschaft und den Geirangerfjord eröffnet, aber mit elf Haarnadelkurven auch deinen Puls beschleunigen wird.
Vom Wasser aus, beispielsweise bei einer Kreuzfahrt, siehst du wilde Wasserfälle, die von hoch emporragenden, steilen Bergen stürzen. Drei sind besonders bekannt: „De syv Søstrene“ (Die sieben Schwestern), „Friaren“ (Der Freier) und „Brudesløret“ (Der Brautschleier).
Daneben klammern an den Berghängen winzige Bauernhöfe und Häuser. Der sehenswerte Bauernhof Skageflå ist von Geirangerfjord zu Fuß oder auch mit dem Boot zu erreichen. Allerdings bedarf es einen kurzen, steilen Aufstieg vom Fjordufer.
Hjørundfjord
Der Hjørundfjord ist deutlich unbekannter und weniger besucht, aber auf 33 Kilometern Länge nicht minder atemberaubend und der perfekte Ort für ruhige Naturerlebnisse. An den Ufern ragen die majestätischen Berge der Sunnmøre-Alpen empor umgeben von unberührter Natur und reizvollen kleinen Dörfern. Einige Orte haben nur über Boote eine Verbindung zur Außenwelt.
Die wilde und ungezähmte Natur in und um den Hjørundfjord schreit nach Aktivitäten und Abenteuer. Es ist ein Paradies für Wanderer, Kajakfahrer und Skifahrer.
Hardanger Fjord
Der mit 179 km zweitlängste Fjord in Norwegen erstreckt sich vom atlantischen Ozean südlich von der Stadt Bergen bis hin zur Hochebene Hardangervidda mit dem Berg Hårteigen in der Mitte des Landes. Seine wichtigsten und längsten Seitenarme sind der Sørfjord und der Eidfjord. Entlang des Ufers befinden sich auch einige historische Industriestädte wie Odda.
Vom warmen Golfstrom entlang der Westküste beeinflusst, gedeihen in dem milden Klima über ein Fünftel aller Obstbäume des Landes. Besonders im Mai kannst du die blühenden Obstbäume nicht nur ansehen, sondern auch riechen.
Malerische kleine Dörfer umsäumen den Fjord und inmitten drin findest du die kleine Ferieninsel „Varaldsøy“ mit vielen Wanderwegen. Bekannt ist die Region auch für die gleichnamige Sticktechnik.
Weit mehr als 1000 Fjorde mit nur wenigen Worten zu beschreiben, klappt ebenso wenig, wie sie alle auf einmal besuchen zu wollen. Wenn du dich darüber austauschen willst oder deinen Lieblingsfjord mit uns teilen möchtest, melde dich gerne.
Ciao, Servus und bis bald…
Corinna
Kommentare werden vor der Veröffentlichung genehmigt.
