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In den dichten, grünen Wäldern Deutschlands verbirgt sich eine fast vergessene Welt, in der die Bäume Geschichten aus längst vergangenen Zeiten flüstern und der Boden unter deinen Füßen von Jahrhunderten erzählt. (Ur-)Wälder gelten als lebende Archive und als Orte, an denen die menschliche Präsenz kaum mehr als ein flüchtiges Echo darstellt. Doch gibt es wirklich noch echten Urwald in Deutschland?
Inhaltsverzeichnis
Als Urwald oder Primärwald werden vom Menschen (weitestgehend) unberührte Wälder bezeichnet. Charakteristisch ist eine horizontale Vegetationsstruktur mit einer ursprünglichen Artenzusammensetzung, die nicht zuletzt durch ein reiches Totholzvorkommen sichergestellt wird.
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Den typischen Urwald als komplett ursprünglichen Waldabschnitt gibt es in Deutschland heutzutage nicht mehr. Dennoch existiert eine Vielzahl unberührter Naturschutzgebiete, von denen einige schon mehrere Jahrhunderte Bestand haben und heute zu den ältesten verbliebenen Waldgebieten in Mitteleuropa zählen. Sie kommen der Definition eines Urwalds – unter den gegebenen Bedingungen – damit so nahe wie möglich.
Mitten in Hessen liegt ein Stückchen pure Magie: der „Urwald“ Sababurg. Dieser Wald ist ein echter Oldtimer und wird seit über 100 Jahren nicht mehr bewirtschaftet, sondern sich selbst überlassen. Mit seinen knorrigen Eichen und Buchen, denen ein Alter von 600 bis sogar 1.000 Jahren nachgesagt wird, fühlt man sich hier fast wie in einer anderen Welt. Der Boden ist mit Totholz übersät, das vor Leben nur so wimmelt – ein großes Fest für Käfer, Pilze und Moos.
Wer den „Urwald“ Sababurg hautnah erleben möchte, kann sich auf einem der drei markierten Rundwege auf eine Entdeckungsreise durch die beeindruckende Natur begeben. Das Begehen ist kostenlos und das Verlassen der offiziellen Wege zum Erhalt des Urwaldes selbstverständlich verboten.
Ein junger Fuchs entdeckt den Wald.
Ebenfalls Urwaldpotenzial weist der Bayerische Wald auf – ein wahrhaft wildes Stück Bayern. Du findest ihn auf der Deutschlandkarte ganz im Südosten, nahe der tschechischen Grenze. Hier, im Nationalpark, lassen die Förster der Natur freien Lauf. Bäume dürfen alt werden, umfallen und einfach liegenbleiben. So entsteht ein Urwald-Feeling, das dich auf Schritt und Tritt begleitet, während du den Wanderpfaden zwischen riesigen Farnen und durch mystische Moore hindurch folgst.
In Thüringen wartet der Hainich darauf, von dir entdeckt zu werden. Seit 2011 als Teil des UNESCO-Weltnaturerbes ausgezeichnet, ist dieser Buchenwald ein Paradies für Vogelkundler und Pflanzenliebhaber. Hier kannst du den Urwald von morgen erleben und auf dem Baumkronenpfad den Wald aus der Vogelperspektive betrachten.
Einzigartige Begegnungen in den frühen Morgenstunden.
Tipp: Im Indian Summer verwandelt sich der „Urwald“ in Deutschland in ein kunterbuntes Farbenspektakel. Der ideale Zeitpunkt, um ausgiebige Wanderungen oder Spaziergänge zu unternehmen und deine farbenfrohen Erinnerungen auf der magnetischen Deutschlandkarte festzuhalten!
Auf deiner Suche nach Urwaldfeeling lohnt es sich auch, über die Grenzen Deutschlands hinaus zu spazieren, um in den Nachbarländern auf grünen Pfaden zu wandeln.
Im äußersten Osten Polens und auch auf dem Gebiet Weißrusslands erstrecken sich ca. 1500 Quadratkilometer Urwald. Auch wenn der Wald im Ersten Weltkrieg durch die deutschen Besatzer als Holzlieferant genutzt wurde, sind große Teile weiterhin als Urwald zu bezeichnen. Neben unzähligen endemischen Pflanzen- und Tierarten lebt auch Europas größtes Landsäugetier hier: der Wisent (europäischer Bison).
Ein Wisent steht seelenruhig auf einer Wiese.
Wer den Bayerischen Wald besucht, sollte auch dessen tschechische Seite – den Böhmerwald – nicht vergessen. Eine immergrüne Attraktion ist dabei der Urwald von Boubín. Auch wenn er mit knapp 50 Hektar nicht besonders groß ist, warten zahlreiche traumhafte Wanderungen auf Naturliebhaber.
Der Rothwald liegt in den Kalkalpen Niederösterreichs und trumpft mit einer beeindruckenden Artenvielfalt auf. Zur Erhaltung des Lebensraums der tierischen Waldbewohner wurden ausgewählte Waldgebiete zu Schutzbereichen erklärt, die nur unter Begleitung von orts- und fachkundigen Guides betreten werden dürfen.
Natürlich geht es nicht nur um das, was schon da ist, denn Deutschland blickt auch nachhaltig in die Zukunft. Unter dem Motto „Urwälder von morgen“ gibt man der Natur den Schlüssel zurück und lässt auf diese Weise den Wald zu seinem ursprünglichen, wilden Selbst zurückkehren.
Bevor Wälder sich selbst überlassen werden finden Aufforstungsprojekte statt.
Natururlaube ziehen dich magnetisch an? Dann plane deine nächste Auszeit in der Natur doch ganz einfach mit der magnetischen Deutschland- oder Weltkarte. Die magnetischen Karten von VACENTURES ermöglichen dir eine komfortable Reiseplanung und lassen sich natürlich für jede weitere Reise komplett neu gestalten. Und als magnetisches Tagebuch nach deiner Reise werden sie erst recht zum Blickfang!
In Deutschland gibt es zwar keine Urwälder im klassischen Sinne mehr, doch existieren Projekte und Schutzgebiete, die als „Urwälder von morgen“ bezeichnet werden. Diese Art der Protektion ist darauf ausgerichtet, Wälder wieder in einen natürlichen, urwaldähnlichen Zustand zu überführen.
Als mit Abstand größter Urwald der Welt gilt der Amazonasregenwald in Südamerika. Das immense Waldgebiet erstreckt sich über mehrere Länder und ist für seine unglaubliche Artenvielfalt weltberühmt. Der Amazonasregenwald spielt eine zentrale Rolle im Ökosystem unseres Planeten und ist Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten.
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