Zwischen Nord- und Ostsee – Echte Geheimtipps in Schleswig Holstein!

Mai 15, 2022

Zwischen Nord- und Ostsee – Echte Geheimtipps in Schleswig Holstein!

von Corinna- Thema: Reisen - Lesezeit: 8 Minuten

Zwischen Nord- und Ostsee – Echte Geheimtipps in Schleswig Holstein!

Zwei Meere, eine einzigartige Natur und endlose Weiten, das ist der echte hohe Norden.  Unweigerlich taucht die Frage auf, ob du dich in Richtung Nord- oder Ostsee halten solltest. Dabei ist diese Frage gar nicht so wichtig. An der schmalsten Landesstelle zwischen Husum an der Nordsee und Schleswig an der Ostsee misst Schleswig-Holstein nur 33 Km. Ich rate dir deshalb, zunächst quer durch an die nördlichste Stelle zu fahren und dann das Land von oben aus zu erkunden. Zwischen Hamburg und Flensburg liegen wundervolle 180 km Gegend.

In diesem Blogbeitrag erfährst du, welche Orte du im hohen Norden gesehen haben solltest, wenn du das raue und doch liebevolle Stück Land bereisen willst.

 

IN DIESEM ARTIKEL:

  • Glücksburg und Flensburg
  • Maasholm und Schleimünde
  • Die Wikinger und Schleswig
  • Husum und der Nationalpark Wattenmeer
  • Friedrichstadt
  • Friedrichskoog

 

Glücksburg und Flensburg

Hoch im Norden an der Grenze zu Dänemark liegt die nördlichste Stadt Deutschlands mit einem bezaubernden Schloss. Das Schloss Glücksburg, idyllisch an der Flensburger Förde gelegen, zählt zu den bedeutendsten Renaissanceschlössern Nordeuropas. Der Architekt baute das Wasserschloss aus Materialien des einstigen Klosters. Es steht nicht auf Pfählen, wie die meisten Wasserschlösser, sondern auf einem 2,5 Meter hohen Granitsockel. Doch nicht nur diese Bauweise macht das Schloss zu einem wunderschönen Fotomotiv. In dem Schloss ist die Renaissance­ausstattung der Räume weitgehend erhalten geblieben und lockt mit beeindruckenden Einblicken.

Glücksburg selbst ist ebenfalls ein echter Hingucker. Mit rund 6000 Einwohner versprüht der Ort eine romantische Ruhe.  Umsäumt von schattigen Buchen­wäldern, mit kilometer­langen Wohlfühl­stränden und himmel­stürmenden Steilufern wirst du verstehen, warum Schleswig-Holstein als Land der Horizonte bezeichnet wird.

Nur wenige Kilometer weiter liegt die alte Hafen- und Rumstadt Flensburg. Das ehrwürdige Königreich Dänemark ist überall zum Greifen nah und die Förde schmiegt sich als Begleiter um die Stadt, dass unser Stadtposter von Flensburg ein eigenes kleines Kunstwerk ist. Zwar leben hier rund 90.000 Einwohner, aber das spürst du weniger. Es herrscht keine Hektik, sondern ein ruhigeres Treiben. Flensburg hat viele Besonderheiten und ist nicht nur für Punkte und Bügelverschlussbiere bekannt.  Ganz besonders die Hinterhöfe der Innenstadt locken viele Besucher an. Die sonst eher triste Norderstraße hat es sogar auf die Liste der verrücktesten Straßen der Welt geschafft. An einer Leine zwischen den Häusern baumeln Schuhe. Seit 2007 werden es immer mehr, doch warum die ersten Schuhe dort angehängt wurden, bleibt eine Legende, die jeder gerne anders erzählt. Zwar liegt in der gleichen Straße das eigentliche Wahrzeichen von Flensburg, das Nordertor, doch das spielt nun eher eine Nebenrolle.

 

Maasholm und Schleimünde

Nahe Kappeln schlängelt sich Deutschlands einziger, echter Fjord durch Schleswig-Holstein auf 42 Kilometern bis nach Schleswig. Dort trifft die Schlei auf die Ostsee. Hast du mehr Lust auf Fjorde und unberührte Natur? Lies doch mal unseren Beitrag dazu über Norwegens schönste Fjorde. Auf einem Landzipfel findest du Maasholm. Ein kleines Fischerdorf mit einer wunderschönen Kirche. Die weiße Petrikirche leuchtet weiß unter dem meistens blauen norddeutschen Himmel. Faszinierend sind die winzigen Glockentürmchen auf dem Ziegeldach. Suche dir eine der zahlreichen kleinen Boote, die zur Bank umfunktioniert worden sind und genieße den Blick auf die Weite des Wassers. Verstand aus – Blick auf unendlich.

Hinter dem Leuchtturm auf der Lotseninsel Schleimünde beginnt das offene Meer. Schleimünde ist nur auf dem Wasserweg zu erreichen. Weder der Hafen noch die einzige Gastwirtschaft, die Giftbude, reservieren Plätze. Es soll einfach jeder eine Chance haben, dort anzukommen.

 

Die Wikinger und Schleswig 

In Schleswig ist es an der Zeit, den wilden Männern aus dem Norden zu begegnen. Haithabu ist nur einen Steinwurf entfernt und beherbergt eines der bedeutendsten Landesmuseen in Schleswig-Holstein. Die Geschichte der Wikinger wird dir dort eindrucksvoll und lebhaft erzählt.

In Schleswig selbst solltest du einen kleinen Spaziergang im historischen Fischerviertel namens Holm am Rand der Altstadt machen. Kopfsteinpflaster, kleine Gassen, Häuser dicht gedrängt und als Mittelpunkt ein liebevoll gepflegter Friedhof mit weißer Kapelle. Über allem wacht der Schleswiger Dom. Kleiner Fun-Fakt: Im Holm darf kein Fremder einziehen. Die kleinen Häuschen darf nur käuflich erwerben, wer aus einer Fischerfamilie kommt.

Das Schloss Gottorf entwickelte sich in seiner über achthundert jährigen Geschichte von einer mittelalterlichen Burg über eine Renaissancefestung bis hin zu einem Barockschloss. Baulich wenig vergleichbar, aber ebenso imposant ragt der Wikingturm rund 500 m südöstlich des Schlosses hervor. Das achteckige Gebäude hat eine Gesamthöhe von 90 Metern verteilt auf 29 Geschosse. Solltest du dich dort umsehen wollen, bekomme keinen Schreck. Das Areal und auch das Gebäude sehen nicht sehr gepflegt aus. Dem zugrunde liegt eine schier endlose Reihe von Fehlplanungen und Fehlinvestitionen. Doch das gut bürgerliche Restaurant im 26. Obergeschoss ist nicht nur wegen des Ausblicks einen Besuch wert. 

 

Husum und Nationalpark Wattenmeer

Ein schneller Wechsel von der Ost- zur Nordsee ist an dieser schmalen Stelle kurz erledigt. Von Theodor Storm einst als „graue Stadt am Meer“ bezeichnet, wartet die Hafenstadt Husum trotzig mit einigen bunten Häusern am Hafen auf. Im Frühling blühen unzählige Krokusse am Rathaus und strafen Storm damit lügen.

Das Nationalpark-Haus verfügt über Ausstellungen zum Watt und zu den Salzwiesen des Nationalparks Wattenmeer. Nur einen Katzensprung weiter locken schon die Strände an den nordfriesischen Küsten. Aber du solltest dich vorher genau über die Gezeiten informieren. Wenn du ein blaues Meer erwartest und stattdessen vor dem Schlick im Wattenmeer stehst, ist die Enttäuschung groß. Da hilft nur Schuhe ausziehen und das Beste daraus machen. Starte einfach eine Wattwanderung, es ist herrlich schlickig und du wirst begleitet von allerhand Meerestier. Seit 2009 gehört das Wattenmeer zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Friedrichstadt 

In der Wiesenlandschaft zwischen Husum und Heide lädt gerade dazu ein, sich mit einem Kajak auf eine Entschleunigung einzulassen. Dort, wo die Flüsse Eider und Treene aufeinandertreffen, findest du ein kleines Amsterdam.  Geprägt von Brücken, Grachten und Treppengiebelhäusern bietet Friedrichstadt eine Menge sehenswerte Events wie ein Drachenbootrennen oder ein Lampionkorso. 

Entlang der Küste kannst du viele kleine Orte und Sehenswürdigkeiten entdecken, wie das beeindruckende Eider Sperrwerk in Tönning oder die Wildpferde von der Meldorfer Bucht.

 

Friedrichskoog

Die Seehundstation in Friedrichskoog ist eine einzigartige Einrichtung an der Schleswig-Holsteinischen Wattenmeerküste. Du kannst dort nicht nur eine Menge Informationen über die Aufzucht von heimischen Seehunden und Kegelrobben erhalten, sondern auch hautnah dabei sein. Nachhaltiger Tierschutz, der dich aus dunklen, großen Augen ansieht, dass es dir dein Herz erweicht.  Einen schöneren Abschied aus dem Land der Horizonte kann es kaum geben.

Ich wünsche dir einen strahlend blauen, norddeutschen Himmel für deine Erlebnisreise. Erzähle uns doch davon, wie es dir gefallen hat. Und nicht vergessen – es heißt „Moin!“, alles andere ist für Norddeutsche schon „Gesabbel“.

 

Tschööh, Ciao, Servus und bis bald …

Corinna


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